Neue Wählervereinigung tritt zur Kommunalwahl am 9. Juni an:
Bennewitz. Mit der Kommunalwahl am 9. Juni wird sich die politische Landschaft in der Gemeinde Bennewitz verändern. Denn die CDU, die bisher neun Ratssitze auf sich vereinte, tritt nicht wieder an. Dafür hoffen
jetzt aber erstmals 15 Kandidaten der neu gegründeten Wählervereinigung „Bürger für Bennewitz“ (BfB) auf einen erfolgreichen Urnengang. Sie wollen die Lücke füllen, die die Christdemokraten hinterlassen. „Wir verstehen uns weniger als Nachfolger, sondern vielmehr als ein Neuanfang, der aus Men-schen besteht, die engagiert die kommunalpolitischen Zügel in die Hand nehmen wollen“, sagt Lars Nicol, der 2019 über das Mandat der CDU ins Gemeindeparlament kam. Wie der 46-jährige Rollladen- und Jalousiebau-
meister aus Nepperwitz besaßen auch sieben seiner Fraktionskol-
legen kein Parteibuch. Lediglich Siegfried Pohl zahlt Mitgliedsbeiträge und hielt viele Jahre die christdemokratische Fahne in Bennewitz hoch und die Abgeordnetenriege seiner Organisation zusammen. Doch mittlerweile, so Nicol, habe es altersbedingt sowie aus beruflichenGründen einen Um-
bruch gegeben. Von den einst neun Volksvertretern wollten nur noch drei eine weitere Wahlperiode wagen. „Deswegen gingen wir zunächst und eben nicht für die CDU auf die Suche nach Interessenten.“ Diese fanden sich schnell, so-
dass am 1. März zur Auftaktveranstaltung in Pausitz die BfB an den Start gehen konnte. „Vor allem möchten wir die Bedürfnisse und Interessen der
Bewohner in den Vordergrund stellen“, betont die Juristin Anja Kühnicke. Und Thomas Wegner, Geschäftsführer der Protonic Innovative Steuerungstechnik
GmbH, fügt an: „Wir wollen handfeste Politik machen – ehrlich, transparent, demokratisch und zuverlässig!“ Dabei setzt die BfB auf Schwerpunkte, wie Familien, Gewerbe und Handwerk, Infrastruktur, Vereine, solide Finanzen, Klimaschutz sowie Sicherheit. Für die Ziele der Wählervereinigung gewann die junge Gemeinschaft bereits 15 Kandidatinnen und Kandidaten, die am 9. Juni auf dem Stimmzettel stehen, darunter die 46-jährige Juristin Claudia Sallie aus Pausitz. Sie will insbesondere ihre Kenntnisse und Erfahrungen im öffent-
lichen Recht und der Verwaltung in die politische Arbeit einbringen und ihren Ortsteil im Rat vertreten. Lars Nicol sieht wie auch sei-
ne Mitstreiter optimistisch in die Zukunft und hofft, „mindestens neun plus einen Sitz mehr“ zu gewinnen. Die notwendigen 60 Unterstützungsunterschriften zur Teilnahme an der Kommunalwahl hat die Wählervereinigung jedenfalls binnen kürzester Zeit erhalten. kub
LVZ, 02. April 2024